Ab 1. Dezember 2017 ist die interaktive Video-Installation "Zsofia Meller" von der ungarischen Künstlerin Ilona Németh am Institut der Wissenschaft des Menschen zu sehen.

Das Hauptthema dieser Arbeit ist ein persönliches Gespräch zwischen der Künstlerin und der Philosophin Ágnes Heller. Die ursprüngliche Absicht Németh war es, sich durch ihre Familiengeschichten auf die Rollen außergewöhnlicher Frauen zu konzentrieren. Der Zsófia Meller Film erzählt die Geschichte darüber, welchen Einfluss das Modell einer starken Frau in der Familie - hier am Beispiel der Großmutter - auf das Leben einer weltbekannten Intellektuellen  hatte. Ein besonders grosses Interesse entwickelte Németh an der Tatsache, dass Zsofia Meller einer der ersten Frauen war, die an der Universität Wien studierten. Sie durfte jeweils nur hinter einer Trennwand, also räumlich abgetrennt von ihren männlichen Kollegen, an den Vorlesungen teilnehmen. Dieses "Bild" aus dem privaten Gedächtnis Mellers sollte folglich zum Schlüssel der Installation werden.

Ilona Németh wurde am 28. Januar 1963 in der Tschechoslowakei als Tochter einer ungarischen Familie geboren. In den letzten 25 Jahren hat Németh eine umfangreiche Sammlung von Werken geschaffen, die alle tief verwurzelte Identitätsmuster und Wahrheiten hinterfragen. Sie hat sich offen mit ihrer multinationalen Zugehörigkeit und ihrer kritischen politischen Denkweise beschäftigt, einschließlich ihres familiären Hintergrunds, bestehend aus aktiven Politikern, Soziologen und Anwälten. Ihre unmittelbare Umgebung - Objekte, Charaktere und Vorkommnisse - dienen als Ausgangspunkt für Video- und Fotografiearbeiten.

Veranstaltungsort: IWM-Tagungsraum

Besuche: während den IWM-Öffnungszeiten, nach Vereinbarung oder bei Veranstaltungen (http://www.iwm.at/)