Klara Rudas - To Train A Structure

Eröffnung: Mittwoch, 16. November 2016, 19h
16.11.2016 - 14.01.2017

Im Jahr 2014 schloss Klára Rudas ihr Studium der Malerei an der Ungarischen Universität der bildenden Künste ab.

Ihre Arbeiten befassen sich mit der Darstellung, Formulierung und Eingrenzung unterschiedlicher Wege zur Schaffung abstrakter Strukturen und deren Fähigkeiten zu kommunizieren und vermitteln. Diese Auseinandersetzung ist gleichzeitig eine Suche nach möglichen zeitgenössischen Ausdrucksweisen, welche an die frühe Avantgarde anknüpfen.

Neben der traditionellen Tätigkeit im Atelier arbeitet Klara Rudas auch mit dem öffentlichen Raum. Beispielsweise arbeitete sie mit der Form eines öffentlichen Raumes als Symbol, oder erarbeitete eine räumliche Konstruktion anhand einer Beschreibung einer nicht mehr existierenden russisch-konstruktivistischen Skulptur. Diese Konstruktion installierte sie temporär in einem Raum der gemäß den Vorlieben der Regierung gestaltet wurde - eine behutsame Provokation, welche das vorherrschende hierarchische System dazu auffordert, sich selbst zu offenbaren.

Rudas selbst schreibt über ihre Arbeit folgendes: “Ich arbeite an einer Re-Interpretation des Konzepts „Abstraktion“. Die Möglichkeit, Abstraktion nur als eine Methode, beispielsweise als Reduktion zu nutzen, interessiert mich ebenso wie die Frage, ob die Re-Interpretation fähig ist, über  die Grenzen der Gegensätzlichkeit abstrakter Kunst wie im Modernismus aufgezeigt, hinauszuwachsen.

Inspiration für die Ausstellung in Wien fand Rudas in einem beinahe hundert Jahre alten Kunstwerk. Sie nimmt das konstruktivistische Prinzip von Dziga Vertov´s „Kino Pravda“ (einer Wochenschau aus dem Jahr 1922) auf und löst es von seinem ursprünglichen Kontext um der Frage nachzugehen, wie eine abstrakte Struktur mit der Realität verknüpft werden kann. In Installationen die über die Malerei im eigentlichen Sinn hinausgehen, erarbeitet und entwickelt Rudas mögliche Interpretationen, welche die Art des Denkens im Film hinterfragen.

So präsentiert sie verschiedene Ansätze abstrakter Systeme, welche in ihrer Unmittelbarkeit variieren und sich auch außerhalb klassischer Malerei entfalten.